G-Sync und FreeSync – Die Unterschiede
Vor allem beim Kauf eines neuen Gaming-Monitors, ist es wichtig, sich der Unterschiede von FreeSync und G-Sync bewusst zu sein. Im Grunde verbessern beide Technologien die User Experience, indem sie die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms und die Bildrate der Grafikkarte aufeinander abstimmen. Dabei gibt es klare Vor- und Nachteile der beiden Technologien: Während G-Sync bessere Performance zu einem meist deutlich höheren Preis bietet, ist FreeSync hingegen teils noch anfällig für bestimmte Darstellungsfehler wie Ghosting.
Was ist also im Endeffekt die bessere Wahl? Wie bei so oft bleibt auch dies letztlich eine subjektive Entscheidung. Der hier folgende Leitfaden soll eine bessere Übersicht darüber verschaffen, welche Technologie für welche Zielgruppe die beste Wahl ist. Alternativ kann selbstverständlich auch die breite Auswahl an Gaming-Monitoren von ViewSonic durchstöbert werden.
In der Vergangenheit haben die Hersteller von Monitoren auf das sogenannte V-Sync gesetzt. Mit der Zeit entwickelten sich die Technologien jedoch immer weiter. Höhere Bildraten und Bildwiederholfrequenzen machten auch eine bessere Synchronisationstechnologie zwangsläufig notwendig.
Bevor wir jedoch auf diese beiden neuen Technologien, G-Sync und FreeSync, genauer eingehen, möchten wir zuvor einmal genauer erläutern, wieso V-Sync nicht mehr ausreicht und wofür es ursprünglich entwickelt wurde.
Was ist V-Sync und wofür wird es genutzt?
V-Sync, kurz für Vertical Synchronization, ist eine Display-Technologie, die entwickelt wurde, um Monitorherstellern zu helfen, Anzeigefehler wie Screen Tearing zu verhindern. Das tritt immer dann auf, wenn zwei verschiedene Anzeigebilder gleichzeitig wiedergegeben werden soll, weil die Bildrate des Monitors nicht mit der Bildwiederholfrequenz der Grafikkarte mithalten kann. Screen Tearing ist leicht zu erkennen, es entsteht dabei da eine Art Schnitt im Bild.
Das kommt besonders oft bei anspruchsvollen Games vor. Das durchschnittliche Computerspiel läuft mit 60 fps und passt so gut zu den noch immer weit verbreiteten 60 Hz Monitoren. Viele High-End-Spiele arbeiten jedoch mit 120 FPS oder mehr, was dann auch eine Bildwiederholfrequenz seitens des Monitors von 120 bis 165 Hz erfordert. Wenn das Spiel auf einem Monitor mit einer Bildwiederholfrequenz von weniger als 120 Hz ausgeführt wird, können Anzeigefehler auftreten.
V-Sync bekämpft dieses Problem, indem es eine starre Obergrenze für die von einer Anwendung erreichten Bilder pro Sekunde (fps) vorgibt. Im Prinzip erkennt dabei Grafikkarten die Bildwiederholfrequenz des verwendeten Monitors/Monitore und regelt dann die Bildverarbeitungsgeschwindigkeit basierend auf dieser Information.
Trotz seiner Effektivität bei der Beseitigung von Screen-Tearing verursacht es oft Probleme wie Bildschirmstottern und Eingabeverzögerungen.
V-Sync ist nur dann sinnvoll, wenn die Grafikkarte eine hohe FPS-Rate ausgibt und der Bildschirm nur eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz unterstützt (was besonders bei älteren Geräten und Nicht-Gaming-Bildschirmen üblich ist).
Obwohl die Technologie bei Low-End-Geräten gut funktioniert, verschlechtert V-Sync die Leistung von High-End-Grafikkarten teils erheblich. Das ist der Grund, warum Hersteller begonnen haben, Gaming-Monitore mit Bildwiederholraten von 144Hz, 165Hz und sogar 240Hz herauszubringen.
Während V-Sync bei älteren Monitoren gut funktionierte, hindert es moderne Grafikkarten oft daran, mit Spitzenleistung zu arbeiten. Gaming-Monitore haben zum Beispiel oft eine Bildwiederholfrequenz von weit über 100Hz. Wenn die Grafikkarte Inhalte mit niedrigen Geschwindigkeiten (z. B. 60 Hz) ausgibt, würde V-Sync die Grafikkarte daran hindern, mit maximaler Leistung zu arbeiten.
Seit dem Erscheinen von V-Sync sind andere Technologien wie G-Sync und FreeSync entwickelt worden, die nicht nur Probleme der Bildschirmperformance beheben, sondern auch Elemente wie Bildschirmauflösung, Farbqualität oder Helligkeitsstufen verbessern.
Vor diesem Hintergrund sollten wir uns nun G-Sync- und FreeSync genauer ansehen.
G-Sync?
G-Sync wurde 2013 vorgestellt und ist eine von NVIDIA entwickelte Technologie, die den Bildschirm des Benutzers mit der Ausgabe der Grafikkarte synchronisiert, was zu einer flüssigeren Leistung, insbesondere bei Spielen, führt. G-Sync war in der Technikbranche sehnsüchtig erwartet worden und gewann rasch an Popularität, da die Bildwiederholraten der neuesten Monitore deutlich höher sind als die Grafikkarten es zuließen. Das hat zu teilweise erheblichen Leistungsproblemen geführt.
G-Sync sorgt dafür, dass die Grafikkarte ihre Ausgaberate anpasst, wenn die GPU-Geschwindigkeit nicht mehr mit der Bildwiederholrate des Monitors synchron ist.
Wenn eine Grafikkarte beispielsweise 50 Bilder pro Sekunde (FPS) ausgibt, schaltet der Bildschirm seine Bildwiederholfrequenz auf 50 Hz um. Sinkt die FPS-Zahl auf 40, dann passt sich das Display auf 40 Hz an. Der typische Wirkungsbereich der G-Sync-Technologie liegt bei 30 Hz bis hin zur maximalen Bildwiederholrate des Displays.
Der bemerkenswerteste Vorteil der G-Sync-Technologie ist die Beseitigung von Screen Tearing und anderen üblichen Anzeigefehlern, die sonst bei V-Sync-Geräten auftreten. G-Sync-Geräte schaffen das, indem sie das vertikale Austastintervall (VBI) des Monitors dementsprechend anpassen.
Das vertikale Austastintervall beschreibt das Intervall zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ein Monitor die Darstellung des aktuellen Bildes beendet und zur nächsten übergeht. Wenn G-Sync aktiviert ist, erkennt die Grafikkarte eine womöglich entstehende Lücke und hält sich mit dem Senden weiterer Informationen zurück, wodurch Bildprobleme vermieden werden.
Um mit der Weiterentwicklung der Technologie Schritt zu halten, hat NVIDIA eine neuere Version von G-Sync entwickelt, die G-Sync Ultimate genannt wird. Dieser neue Standard ist eine erweiterte Version von G-Sync. Die Hauptmerkmale, die ihn von G-Sync-Geräten unterscheiden, sind das integrierte R3-Modul, die Unterstützung von HDR (High Dynamic Range) und die Fähigkeit, Bilder in 4K-Qualität mit 144 Hz anzuzeigen.
Wie bereits erwähnt, bietet G-Sync zwar hervorragende Leistung, ist im Vergleich zu anderen Synchronisationstechniken jedoch auch weitaus teurer. Um alle Vorteile der nativen G-Sync-Technologie nutzen zu können, müssen Benutzer sowohl einen mit G-Sync ausgestatteten Monitor als auch eine solche Grafikkarte kaufen. Diese zweiteilige Ausrüstungsanforderung schränkt die Anzahl der G-Sync-Geräte stark ein und treibt somit den Preis nach oben. Außerdem soll erwähnt sein, dass diese Monitore eine DisplayPort-Konnektivität seitens der Grafikkarte erfordern.
Für die volle G-Sync Erfahrung muss man also recht tief in die Tasche greifen. Preisbewusste Unternehmen oder Verbraucher können jedoch auch auf immerhin G-Sync kompatible Produkte zurückgreifen. Diese bieten dann zwar nicht alle Vorteile im vollen Umfang, verbessern die User Experience jedoch schon stark.
FreeSync
FreeSync wurde 2015 veröffentlicht und ist ein von AMD entwickelter Standard, der ähnlich wie G-Sync eine adaptive Synchronisierungstechnologie für LED-Bildschirme darstellt. Dadurch soll Screen-Tearing und Ruckeln reduziert werden.
Da diese Technologie den im DisplayPort 1.2a-Standard integrierten Adaptive Sync-Standard nutzt, ist jeder Monitor, der diesen Eingang hat, mit der FreeSync-Technologie kompatibel. FreeSync ist im Umkehrschluss also nicht mit älteren Anschlüssen wie VGA und DVI nutzbar.
Die Technologie heißt FreeSync, weil es sich hierbei um eine nicht geschützte Technik handelt. Das bedeutet, dass andere Hersteller Diese in ihre Geräte einbauen können, ohne Lizenzgebühren an AMD zu zahlen. Daher kosten FreeSync in der Regel weniger als vergleichbare G-Sync Modelle.
Da FreeSync ein von AMD entwickelter Standard ist, unterstützen die meisten ihrer modernen Grafikprozessoren auch eben diese Technologie. Eine Vielzahl anderer Elektronikhersteller greift ebenfalls darauf zurück. Mit dem richtigen Wissen können kann FreeSync sogar auf NVIDIA-Geräten zum Laufen gebracht werden.
Obwohl FreeSync eine deutliche Verbesserung gegenüber V-Sync darstellt, ist auch diese Technologie nicht frei von Fehlern. Ein großer Nachteil von FreeSync ist das sogenannte Ghosting. Dabei lässt ein Darstellungsobjekt beim Wechsel auf ein neues Anzeigebild schemenhafte Umrisse zurück.
Die Hauptursache für Ghosting bei FreeSync-Geräten ist eine ungleiche Energieverteilung. Wenn den Pixeln nicht genug Strom zugeführt wird, zeigen die Bilder aufgrund der zu langsamen Bewegung Lücken. Wenn nun aber zu viel Strom zugeführt wird, kommt es eben zu Ghosting.
Die neue Generation von FreeSync
2017 veröffentlichte AMD eine verbesserte Version von FreeSync, bekannt als FreeSync 2 HDR. Monitore, die FreeSync 2 HDR verwenden, müssen sowohl über HDR-Unterstützung, LFC-Funktionen (Low Framerate Compensation) als auch die Möglichkeit verfügen, zwischen Standard Definition Range (SDR) und High Dynamic Range (HDR) umzuschalten.
Der Unterschied zwischen FreeSync- und FreeSync 2 besteht darin, dass bei letzterer Technologie, automatisch die sogenannte Low-Framerate-Kompensation (LFC) aktiviert wird, wenn die Bildwiederholrate unter den vom Monitor unterstützten Bereich fällt. Dadurch wird Bildschirmstottern und Screen-Tearing verhindert.
Da FreeSync vom ersten Tag an eine nicht patentgeschützte Technologie ist, haben Käufer von FreeSync-Monitoren eine große Auswahl unter der gewählt werden kann.
G-Sync oder FreeSync?
Wenn Leistung und Bildqualität bei der Auswahl eines Monitors oberste Priorität haben, dann gibt es unter den G-Sync- und FreeSync-Geräten eine Vielzahl von Angeboten, die praktisch allen Anforderungen gerecht werden. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Standards ist der Grad des Input-Lags und der Intensität des Tearings.
Wenn eine geringe Eingangsverzögerung gewünscht ist und Tearing kein Problem für Sie darstellt, dann ist FreeSync eine gute Wahl. Wenn hingegen flüssige Bewegungen ohne Tearing ganz oben auf der Prioritätenliste stehen und eine leichte Eingangsverzögerung kein Problem darstellt, dann sind Monitore mit G-Sync die wohl bessere Wahl.
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