Digitale Tafelbilder leicht gemacht: Grundlagen für den Einsatz von Bildern im Unterricht
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und bietet jede Menge Gesprächsstoff. Perfekt für den Unterricht: Bilder veranschaulichen Sachverhalte, regen Diskussionen an, wecken Aufmerksamkeit und lösen Emotionen aus. Mit der digitalen Tafel lassen sich Bilder noch leichter ins Klassenzimmer holen, gemeinsam gestalten und „mit nach Hause nehmen“. Wie sich Bilder im Unterricht einsetzen lassen und worauf es beim „Futter für die Augen“ ankommt, ist Thema dieses Blogbeitrags.
Bilder im Unterricht – wozu?
Bilder sprechen eine eigene Sprache, die intuitiv aufgenommen und nach einer räumlichen Logik effizient verarbeitet wird – anders als geschriebene und gesprochene Sprache, deren Verarbeitung logisch-analytischen Regeln folgt. Daher schaffen bildhafte Darstellungen einen zweiten, tiefer gehenden Zugang zu neuen Inhalten und beschleunigen den Prozess des Verstehens.
Illustrationen machen das Lernen leichter und attraktiver. Je nach Motiv lenken sie die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte. Sie aktivieren die Vorstellungskraft und regen die Fantasie an. Bilder in Büchern oder auf dem interaktiven Display helfen, Gelesenes einzuordnen und Strukturen zu erfassen. Schlüsselinformationen lassen sich mithilfe von Bildern schneller verinnerlichen.
Was sehe ich? Was sehen andere? Ein zum Beispiel auf die interaktive Tafel geholtes Bild weckt die Neugierde und kann auch leistungsschwächere Schüler:innen dazu anregen, sich zu Wort zu melden und Empfindungen auszudrücken.
Mit dem ViewBoard des EdTech-Herstellers ViewSonic und der dazugehörigen Software können Lehrkräfte nicht nur leichter die Vorteile der Bildkommunikation nutzen, mit einem Klick auf die sogenannte „Magic Box“ lässt sich auch die werbefreie Bildersuche starten und aus der Fülle an Möglichkeiten das passende Motiv für die jeweilige Unterrichtssituation auswählen.
Kein Bild wie das andere: Welche Arten und Funktionen von Bildern gibt es?
Künstlerische Bilder bieten in erster Linie Raum für Ästhetik und Interpretation. Unterhaltende Bilder erregen Aufmerksamkeit, erzeugen Emotionen und sorgen für (eine bestimmte) Stimmung.
Informierende Bilder hingegen dienen dem Wissenserwerb oder optimieren aus Texten gewonnene Informationen. Dazu zählen Fotos, Zeichnungen, aber auch darstellende Gemälde und Filmdokumentationen. Sie schaffen ein Abbild, eine Simulation des realen Geschehens.
Eine weitere Unterform der informierenden Bilder sind logisch-analytische Bilder, wie zum Beispiel Diagramme und schematische Darstellungen. Auch Mindmaps und Formeln gehören in diese Kategorie. Logisch-analytische Bilder visualisieren abstrakte Strukturen, Wirkmechanismen, Mengen und Relationen oder zeitliche Abläufe.
Darstellung eines Graphen am ViewBoard im Unterricht
Eine besondere Bedeutung in der Schule hat jedoch ein Bild, dessen Gestaltung eine zentrale Unterrichtsmethode darstellt: das Tafelbild. Im Idealfall gibt es einen Überblick über den Lerninhalt der Stunde und unterstützt den Prozess des Lernens. Tafelbilder sichern häufig auch die in der Unterrichtsstunde erarbeiteten Ergebnisse, sodass sie später leicht nachzuvollziehen sind. Seltener erfüllen Tafelbilder dagegen den Zweck der Unterhaltung oder des Schaffens von Kunst, sondern fallen zumeist in die Kategorie der informierenden Bilder – wobei ein gutes Tafelbild durchaus eine pädagogische Kunst ist, die für Lernende einen hohen Wert hat.
Worin besteht die Kunst des Tafelbildes?
Lerninhalte übersichtlich visualisieren und auf das Wesentliche reduzieren, das sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten Tafelbildes. Es werden drei Varianten unterschieden: Erstens: das statische bzw. Induktionstafelbild: Dieses Bild erarbeiten Lehrkräfte bereits vor der Unterrichtsstunde, zum Beispiel mit dem ViewBoard bequem von zu Hause aus. Die Tafelsoftware myViewBoard bietet jede Menge sogenannter „Originals“-Vorlagen.
ViewSonic Originals Vorlage – Zahlen (1 bis 10) lernen in deutsch
Lehrkräfte haben über ein Passwort von jedem Ort aus Zugang zu myViewBoard und können die Software komfortabel für die Unterrichtsvorbereitung nutzen, also bereits das gewünschte Material auswählen und ganze Tafelbilder erstellen. Auch zahlreiche Tafelhintergründe stehen zur Verfügung. Im Unterricht wird dann nur das Lehrerendgerät oder ein anderes Trägermedium wie ein USB-Stick mit der Tafel verbunden, und der Unterricht kann mit dem vorbereiteten Tafelbild auch ohne Internet starten. So gelingt etwa der Einstieg in ein neues Thema oder der Start einer Diskussionsrunde.
Die zweite Form ist das dynamische Tafelbild: Es ist ein Ergebnistafelbild; das im Laufe der Stunde entsteht und die wichtigsten Arbeitsergebnisse kurz und prägnant festhält. Auch bei dieser Art der Tafelbildgestaltung hat die Lehrkraft bereits vor der Stunde eine Vorstellung von der Grobstruktur des Bildes, fügt aber Punkt für Punkt die im Unterricht erarbeiteten Elemente ein oder überträgt Schüler:innen diese Aufgabe – bis ein vollständiger Überblick über die Inhalte der Unterrichtsstunde steht. Wertvolle Informationen und Erkenntnisse bleiben auch nach der Stunde erhalten, und zwar ohne sie von Hand abschreiben zu müssen. Dazu kann die Lehrkraft ganz einfach mit der Companion App für das ViewBoard einen QR-Code mit dem eigenen Smartphone generieren und an die Tafel schicken, den die Schüler:innen mit ihren Tablets oder Smartphones abfotografieren. Auf diese Weise holen sie sich einfach das Bild zum späteren Nachlesen auf ihr Endgerät. Für daheimgebliebene Schüler:innen ist das auf der Lernplattform hinterlegte Tafelbild eine gute Ergänzung zu anderen Unterrichtsmaterialien.
Den größten Gestaltungsspielraum bietet die schließlich die dritte Variante, das interaktive Tafelbild. Dieses Arbeitstafelbild entsteht von der ersten Idee an gemeinsam mit den Schüler:innen. Hier finden Notizen, Stichworte oder gesammelte Ideen Platz. Mit der digitalen Tafel lässt sich das Brainstorming schnell strukturieren, zum Beispiel mit Online-Mindmapping. Maps in beliebiger Größe gestalten, Punkte hinzufügen, löschen oder verschieben und schließlich speichern und exportieren – mit den vielfach in der Basisversion kostenlosen digitalen Mindmap-Tools funktioniert das deutlich flexibler, als sie an der Tafel niederzuschreiben. Eine auf das Bildungssystem zugeschnittene Software ist zum Beispiel Mindomo, aber auch Open-Source-Tools wie Freeplane, eine Weiterentwicklung der bekannten Software FreeMind stellen zahlreiche praktische Werkzeuge fürs Mindmapping bereit. Der Fantasie sind beim Sammeln von Ideen keine Grenzen gesetzt: So haften auf der Oberfläche der digitalen Tafel Magnete mit Notizzetteln oder Fotos. Ebenso lassen sich Online-Grafiken und -Bilder einfügen oder handschriftliche Notizen hinzufügen.
Innerhalb einer Unterrichtsstunde können alle Varianten des Tafelbildes zum Einsatz kommen und den Verlauf der Stunde visualisieren. Den Anfang macht das vorbereitete Induktionstafelbild; im Lauf der Diskussion entsteht das Arbeitstafelbild auf einem Seitenflügel der digitalen Tafel oder auf einer Unterseite im myViewBoard-Programm, und parallel dazu wächst Stück für Stück das dynamische Tafelbild mit den festgehaltenen Ergebnissen im Zentrum der Tafel. Mit einem Fingerwisch lässt sich am ViewBoard zwischen den verschiedenen Tafelbildseiten digital blättern.
Plakative Vielfalt: Wie lassen sich Bilder einsetzen?
Die Möglichkeiten, mit Bildern zu arbeiten, sind so vielseitig wie Bilder selbst: Ob zum Einstieg in den Unterricht, um Diskussion anzuregen, Wissen zu vertiefen oder ein Thema abzuschließen – Bilder können in jeder Unterrichtsphase und in jedem Fach eingesetzt werden.
Digitales Tafelbild zum schreiben und korrigieren von Texten Im Unterricht
Studierende der Universität Oldenburg zum Beispiel haben den Einsatz von Bildern im Religionsunterricht in der Primarstufe erprobt. Ihre Unterrichtsfrage lautete: Was spiegelt sich in den Gesichtern der Apostel nach der Kreuzigung Jesu wider? Die angehenden Lehrkräfte ließen Grundschüler:innen Bildnisse erkunden und dargestellte Gesichter nachzeichnen. Auch die Farbgebung bildlicher Darstellungen bot Diskussionsstoff und ermöglichte den Kindern einen emotionalen Zugang zur biblischen Geschichte. Mithilfe des ViewBoards ließ sich das Spiel mit Farben und Stimmungen vertiefen. Schnell sind unterschiedlichste Farben des zum ViewBoard gehörenden Zeichenstifts ausgewählt, ausprobiert und auch wieder geändert.
Bilder beschreiben und bewerten: Die Bildschirmlupe, die beim Klick auf die Magic Box des ViewBoards erscheint, vergrößert jeden beliebigen Bereich eines Bildes und hebt auch feinste Linien und Schattierungen hervor; einzelne Bildausschnitte lassen sich bequem heranzoomen und untersuchen – perfekt für die Analyse der Bildkomposition oder einfach, um einen Bildausschnitt oder bestimmte Elemente in den Fokus zu stellen. Auf diese Weise können auch Bilder miteinander verglichen werden. Auch eine Pro- und Contra-Debatte lässt sich zum Beispiel über unterschiedliche Bilder zu einem Thema führen: Was gefällt mir an dem Bild, was nicht? Was sind die Gründe dafür?
Spielerisches Erraten von Bildern: Licht aus – Spot an! Auf dunklerem Hintergrund werden nach und nach mit dem Spot einzelne Elemente eines Bildes ausgeleuchtet, bis die Bildmotive – oder bei einem bekannten Bild der Titel des Bildes – erraten sind. Wessen Markenzeichen ist die auf einem Bild erkennbare Pinselführung? Auch das kann Gegenstand eines Ratespiels sein.
Ein Bild als Inspirationsquelle: Schüler:innen können auf einem Foto abgebildete Szenen nachstellen und Gegenstände aus derselben Perspektive aufnehmen. Von ihrem Endgerät schicken sie im Anschluss ihr Bild einfach an die Tafel und präsentieren es der Klasse. Eine stabile Internetleitung ist nur im Moment des Sendens und Empfangens von Dokumenten erforderlich. Das Markieren oder Bearbeiten des angezeigten Werkes funktioniert auch offline.
Schreibmediation zum Beginn einer Unterrichtsreihe oder in der Vertiefungsphase: In Gruppen betrachten Schüler:innen eine Zeichnung, ein Foto oder eine Karikatur und notieren ihren Eindruck reihum auf einem Blatt Papier. Haben alle Gruppenmitglieder ihre Gedanken auf dem Papier hinterlassen, wird es mit dem Smartphone oder dem Tablet abfotografiert und an das ViewBoard weitergeleitet.
Bilder als Sprechanlässe nutzen: Schüler:innen wählen selbst Bilder zu einem bestimmten Thema im Internet oder aus anderen Quellen aus, die einen Sachverhalt besonders aussagekräftig wiedergeben. So können sie auch ganze Bildervorträge erstellen, an die digitale Tafel schicken und der Klasse vorstellen.
Was will uns ein Bild sagen? Schüler:innen schlüpfen in die Rolle der interviewten Künstlerin oder des Künstlers und antworten auf die Fragen ihrer Mitschüler:innen.
Dies sind nur einige von vielen Ideen, wie Bilder den Unterricht bereichern können. Denkbar sind auch virtuelle Rundgänge in Museen oder auch über das digitale Display geführte Interviews mit Fotograf:innen, Zeichner:innen oder Maler:innen der Gegenwart.
Das Recht am Bild: Was ist erlaubt?
Auch wenn Bilder im Internet nicht speziell gekennzeichnet sind, gilt für sie das Urheberrecht. Deshalb sollte bei jedem gefundenen Medium geprüft werden, unter welchen Bedingungen es verwendet werden darf. Informationen zum Urheberrecht finden Sie unter anderem auf den Seiten der Kultusministerien der Länder sowie in einer Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Fazit: Eine digitale Tafel wie das ViewBoard macht den Einsatz von Bildern im Unterricht leichter, sowohl von Bildern aus dem Internet als auch von selbst erstellten Tafelbildern. Ein Plus ist die Ergebnissicherung des erarbeiteten Unterrichtsstoffs zum Nachlesen für zu Hause. Lehrkräfte können ebenso zu Hause Bilder recherchieren oder Tafelbilder vorbereiten und an das Display schicken. Die Funktionen verschiedener Apps lassen sich mit wenigen Klicks einbinden und mit der Software des Boards kombinieren.
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